Wer hat’s erfunden? So viel ist gewiss: Ohne Hans Kaspar Schiesser hätte es EBuxi als Pionierbetrieb von mybuxi nie gegeben. Als ÖV-Experte beim VCS und später im Verband öffentlicher Verkehr (VÖV) bestens vernetzt, schlug sein Herz stets für innovative, nachhaltige Mobilitätslösungen. In Herzogenbuchsee gab er einer solchen den entscheidenden Schub. Statt eines herkömmlichen Ortsbusses mit starrem Fahrplan, fixen Haltestellen und beschränkten Betriebszeiten kam Buchsi 2019 zu einem bedarfsgerechten On-demand-Angebot von früh bis spät mit elektrischen Minivans, freiwilligem Fahrpersonal und gegen 1000 virtuellen Haltepunkten – und dies zu einem Bruchteil der Kosten für einen gewöhnlichen Bus.
Möglich gemacht hat dies eine glückliche Liaison des Initianten Schiesser mit mybuxi-Vordenker Andreas Kronawitter und einer initiativen Gemeindespitze. EBuxi schlug auf Anhieb ein. Zwei Fahrzeuge fahren heute jeden Tag mehr als 100 Passagiere. Mitbedient sind nebst Herzogenbuchsee auch vier Nachbargemeinden. Für viele Kundinnen und Kunden ist Buchsi ohne EBuxi nicht mehr vorstellbar.
Schiesser selbst ist im Vereinsvorstand sozusagen der Aussenminister. Selber am Steuer sass der gebürtige Glarner nur in den Anfangszeiten. Angesichts der damaligen Macken der spanischen Betriebsinformatik wollte er die Bestellapp abschalten und alle Fahrtenbuchungen nur noch über Telefon annehmen. Dies blieb sein einziger Irrtum – heute wäre der Fahrbetrieb ohne Bestell- und Dispositionssoftware undenkbar.
Vom Beginn weg ist sie dabei: Am zweiten Betriebstag – Montag, 29. April 2019 – hat Bernadette Kupferschmid ihren ersten Einsatz bei EBuxi. Fünf Jahre später sagt sie immer noch: «Ich freue mich auf jede Schicht.» Auch weil sie jeden Tag von Passagieren Dankbarkeit spürt, dass es das Ortsbustaxi gibt.
Bei 100 Fahrgästen pro Tag war der Fahrdienst oft hektisch. Seit diesem Jahr sind in den Hauptverkehrszeiten nun zwei Autos unterwegs und Verspätungen selten: «So ist am Standplatz beim Bahnhof auch einmal ein kurzer Schwatz mit Kollegen möglich.» Gerne nutzt Bernadette gelegentlich den Spielraum, Fahrten zugunsten von Kund:innen sinnvoll zu kombinieren, statt stur jede Vorgabe des Dispositionssystems zu befolgen.
Zu EBuxi kam Bernadette, weil sie nach ihrer Pensionierung etwas Sinnvolles tun wollte und sie das Projekt begeisterte. Zudem wollte sie so das Dorf und seine Menschen besser kennenlernen. Als EBuxi startete, lebte sie erst anderthalb Jahre in Herzogenbuchsee. Vorher hatte sie am Postschalter in Aarau gearbeitet und in der Nähe gewohnt. Mit EBuxi ist sie zur Einheimischen geworden. Und was tut sie, wenn sie nicht am Steuer sitzt? Ihre Leidenschaft sind Tanzen und die Bewegung in der Natur.
Wie ist es, im Auto von Fahrgästen angesprochen zu werden, deren Kinder er vor Jahren getauft oder konfirmiert hat? Dies erlebt Alfred Palm nicht gerade bei jedem Fahreinsatz bei EBuxi, gelegentlich aber schon. «Solche Gespräche machen Freude», sagt er. Seit dem Start vor fünf Jahren ist Fred als freiwilliger Fahrer mit dabei. Das Konzept von EBuxi und mybuxi überzeugte ihn auf Anhieb – «eine super Sache». Besonders schätzt er den dörflichen Charakter von EBuxi und die Begegnung mit Menschen: «Immer wieder habe ich Fahrgäste, die ich aus meiner Tätigkeit als Pfarrer oder aus meiner Zeit im Gemeinderat kenne.»
Im September wird Alfred Palm 65. Seine Tätigkeit in der Kirchgemeinde Huttwil wird er reduzieren, die Polizei- und Feuerwehrseelsorge in Luzern aber noch weiterführen. Daneben möchte er wieder öfter am Steuer sein. Bereits als Werkstudent war er in Bern und Zürich Taxi gefahren, den Taxiausweis besitzt er weiterhin. «Wenn du den Taxivirus hast, wirst du ihn nicht los. Bei EBuxi kann ich diese Neigung ausleben.»
Drei Jahrzehnte lang hat Hansjörg Buser in Zürich Trams geführt. Nach seiner Pensionierung hat der 66-Jährige nun auf ein kleineres Vehikel gewechselt: Mit Nissan-Minivans chauffiert er für EBuxi Menschen in Herzogenbuchsee und seinen mitbedienten Nachbargemeinden im Oberaargau. Seine neue Frewilligentätigkeit macht ihm Spass. Kundenkontakte hatte er auch im Tram, doch anders als bei den VBZ sind es in Herzogenbuchsee bisher positive. «Die Passagiere sind anders als in Zürich, netter und anständiger», findet er.
Vor einem Jahr erst sind Hansjörg Buser und seine Frau nach Buchsi umgezogen. Zu EBuxi kam er durch einen Tipp von seiner Tochter, die in Riedtwil wohnt: «Ich wollte nach meiner Pensionierung etwas tun und nicht zuhause versauern.» Die Einführung in den Fahrbetrieb und die Betriebsinformatik durch zwei Vorstandsmitglieder fand er gut, die Evalia-Elektrovans begeistern ihn. Jetzt muss er noch Erfahrung aufbauen. Mit EBuxi will er auch seinen Wohnort besser kennen lernen. «Mit jeder Fahrschicht werde ich sicherer», sagt er.
Margrit Beer gehört fast zu den ersten Nutzerinnen und Nutzern von EBuxi in Herzogenbuchsee. Seit Ende 2019 fährt sie beinahe jeden Tag ins Pflegeheim Dahlia am äussersten Ortsrand, um dort ihren Gatten zu besuchen. Den Rückweg am Nachmittag unternimmt sie zu Fuss oder bei ungünstiger Witterung ebenfalls mit EBuxi. «Ich mache mit EBuxi nur gute Erfahrungen», sagt sie. Dies schliesst auch die Chauffeure und Chauffeusen ein: «Sie sind alle sehr nett mit mir.» Stets befindet sie sich schon fünf Minuten vor der geplanten Abfahrt am Abholort – nicht nur als Entgegenkommen gegenüber dem Fahrpersonal, sondern auch, weil sie lieber etwas wartet als aus dem Haus hetzen zu müssen.
Fahren tut sie selber nicht – es sei denn als Passagierin. Doch ohne Brigit Indermühle blieben die Autos von mybuxi und EBuxi stehen. Als Disponentin hat Brigit in den drei Betrieben Herzogenbuchsee, Emmental und Belp jede Woche total 84 Fahrer*innen-Schichten zu verteilen oder täglich vier Schichten pro Region. Einzig die Gotthardregion ist dispositionsmässig ein Selbstläufer.
Dies tönt nach einer Herkulesaufgabe. Und ist es auch: Fahrer*innen, die kurzfristig ausfallen, Suche nach Ersatz über Whatsapp-Chats oder Mail, Abtausche, sieben Tage Telefongeklingel. Ein Stress? «Ich habe gerne Betrieb und hasse Monotonie», hält Brigit entgegen. In ihrem Teilzeitjob kommt ihr die Erfahrung in gleicher Funktion bei der früheren Papierfabrik Biberist zugute. «Dort war es um einiges hektischer.»
Brigit wohnt mit ihrem Partner in Herzogenbuchsee, stieg vor vier Jahren bei EBuxi ein und etablierte sich danach auch bei mybuxi. Heute ist sie das eigentliche Herz von mybuxi. Sie kennt alle gut 60 Fahrerinnen und Fahrer persönlich oder mindestens über Telefon. Diese schätzen sie so sehr, dass sie ihr oft noch so gern aus der Patsche helfen. «Irgend jemand meldet sich immer – ja, wir haben ein tolles Team.»
«EBuxi-Fahrer bin ich geworden, weil mich die Idee sofort begeistert hatte. Die CO2-Reduktion im Verkehr ist mir wichtig. Und ich wollte auch einmal eine gemeinnützige Arbeit übernehmen. Die Nachfrage nach Fahrern kam für mich auch genau im richtigen Zeitpunkt: 2019 wurde ich 65 und reduzierte mein berufliches Engagement als Chirurg. Am Montag versah ich fortan statt Notfalldienst im Spital Langenthal die Spätschicht bei EBuxi. Am späten Abend ist der Fahrdienst speziell: Es ist ruhiger als untertags, der Anteil an Stammkunden und Spontanbucherinnen ist hoch. Oft kommen wir auch ins Gespräch. So entstehen Kontakte, die ich sonst nicht hätte. Seit knapp einem Jahr bin ich auch im Vorstand dabei. Mich beeindruckt das Engagement und das Fachwissen, das hier zusammenkommt. Gerade dies hat EBuxi wohl auch so rasch erfolgreich gemacht.»
«An den Ortsrand von Thunstetten zügeln ohne Auto? ‹Unmöglich›, hatte man mir gesagt. Ich tat es trotzdem. Der erste Winter war hart, die Velofahrt nach Herzogenbuchsee durch den dunklen Wald gefährlich. Dann entdeckte ich EBuxi. Ich verzichtete auf den Kauf eines Autos und benütze nun für den ersten oder letzten Abschnitt des Arbeitswegs häufig das EBuxi-Auto. Ab Buchsi nehme ich den Bus oder für Kundenbesuche die Bahn. Manchmal kehre ich von meinem Buchhaltungsbüro in Langenthal auch zu Fuss zurück; 50 Minuten an der frischen Luft tun gut. Auch mein Besuch kommt manchmal mit EBuxi.
Das Konzept von mybuxi und EBuxi ist genial. Es ist gut für die Umwelt und erspart das eigene Auto. Die Fahrer*innen sind zuverlässig und zuvorkommend. Nur ein einziges Mal habe ich am frühen Morgen vergeblich gewartet, weil sich das Auto nicht starten liess. Der Fahrer rief mich an und entschuldigte sich. Solch ein Ausfall kann es auch bei der SBB geben. In der Rushhour abends das Fahrzeug manchmal mit anderen Passagieren zu teilen, macht mir nichts aus. Dank des leicht verlängerten Heimwegs habe ich Herzogenbuchsee besser kennengelernt.»
Verein EBuxi Herzogenbuchsee
Blumenweg 9 | 3360 Herzogenbuchsee
Tel. 076 761 90 90 (Bestelltelefon für Fahraufträge)
mail@ebuxi.ch
(nicht für Fahraufträge)
Verein EBuxi Herzogenbuchsee
Blumenweg 9 | 3360 Herzogenbuchsee
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mail@ebuxi.ch
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© 2023 Verein EBuxi Herzogenbuchsee | Website by webpresso.ch
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